15. Geister- und Sagenwanderung

Für Samstag, dem 13. Juli, war Regen vorhergesagt. Ein ungünstiger, aber durchaus bekannter Begleiter der Geister- und Sagenwanderung, der sich seit 2016, wie ein treuer Fan das Spektakel kein einziges Mal entgehen ließ. Und er kam auch heuer wieder. Gott sei Dank aber vor dem Start zur 15. Geister- und Sagenwanderung.

Beinahe pünktlich um 16:00 Uhr hörte es zu regnen auf und die 15. Geister- und Sagenwanderung konnte in der Hundsbergkellergasse mit einem kleinen, aber feinen Puppentheater beginnen.
Bei der Wanderung, unter dem Motto „Grenzgänger“, musste zweimal die Grenzen passiert werden. Beim ersten Mal musste man sich bei einem Zollbeamten einen wichtigen Stempel holen, das zweite Mal, bei zwei recht strengen Kuenringer Rittern auf der Suche nach König Richard Löwenherz, den „Pass“ herzeigen.

Es gab aber auch heuer wieder Geister, die – etwa in Eheproblemen – auf die Sprünge halfen oder denen man auf die Sprünge helfen musste – wenn es zum Beispiel um das korrekte Setzen ehemals böswillig versetzter Grenzsteine ging. Auch traf man gleich zweimal auf einen Pfarrer, der so manche „Ungleichheit“ etwa mit einem Heiligenbild zu korrigieren gedachte.

Ein besonderes Highlight waren die animalischen Bezüge der 15. Geister- und Sagenwanderung: Eine riesige – von einem jungen Gast aber als „wunderschön“ bezeichnete – Kröte, die über einen Schatz wachte und nur durch Singen zum Einschlafen gebracht werden konnte. Und ein Ziegenbock, der für eine Brückeneinweihung als „erste Seele“ hinhalten musste, da eben diese der Teufel als Bezahlung für seine Dienste vom verzweifelten Baumeister der Brücke verlangt hatte. Die Brücke selbst wurde übrigens speziell für die Geister- und Sagenwanderung gezimmert.

Alles in allem war die heurige Geister- und Sagenwanderung eine gelungene Veranstaltung, die wieder ein großes, wetterfestes Publikum begeisterte.